Regionalkongress wählt Barbara Klose zur neuen Welträtin

Veröffentlicht am: 17. Oktober 2019

Wien/Chemnitz - Barbara Klose, Salesianische Mitarbeiterin Don Boscos (SMDB) aus Chemnitz, wurde beim Regionalkongress der Region Mitteleuropa-West vom 11. bis 14. Oktober 2019 in Wien zur neuen Welträtin der SMDB gewählt. Die 51-jährige Übersetzerin und Mitarbeiterin im Don Bosco Haus Chemnitz tritt die Nachfolge von Franz Defaut aus Belgien an; ihre Amtszeit beginnt im Mai 2020. Im Interview berichtet die dreifache Familienmutter über den Kongress und ihre neue Aufgabe.

Frau Klose, worum ging es bei dem Kongress in Wien?
Barbara Klose: Thema des Kongresses war „Vereint – uni – unito – united“. Es gab Vorträge zu den Themen Berufung und Mitverantwortung als SMDB und das Zugehörigkeitsgefühl zur Vereinigung. Außerdem wurden die Ergebnisse des Weltkongresses von 2018 vorgestellt. Am Sonntag fand dann die Wahl des neuen Weltrates statt, wobei die Amtszeit offiziell erst 2020 beginnt. Bis dahin werde ich mit meinen Vorgänger die Aufgabe zusammen erfüllen.

Was ist Ihre Aufgabe als Welträtin?
Zu den Aufgaben der Welträtin gehört unter anderem die Teilnahme am jährlich stattfindenden Weltrat, der sich aus den elf Welträten der Regionen, dem Weltkoordinator, einem Weltverwalter und einem Weltsekretär zusammensetzt. Der Weltrat der Region ist auch dafür zuständig, dass die Kommunikation zwischen Rom und den Provinzen der Region stimmt. Innerhalb der Region geht es darum, zusammen mit dem Regionalgremium, das sich aus Regionalsekretariat, Provinzkoordinatoren und den Regionaldelegierten der Salesianer und der Don Bosco Schwestern zusammensetzt, die Region zu animieren, zu stärken und enger zusammenzuarbeiten. Auch der Besuch einzelner Provinzen ist denkbar und wünschenswert.

Wo sehen Sie die Herausforderungen der SMDB auf Weltebene?
Die Frage würde ich lieber auf die Regionalebene bezogen beantworten. Ich bin zwar zur Welträtin der Region Mitteleuropa-West gewählt worden, aber meine Aufgaben und die Aufgaben des Regionalgremiums beziehen sich auf unsere Region. Auf Regionalebene sehe ich für die SMDB u.a. folgende Herausforderungen: Kommunikation und gegenseitige Information und Austausch über die Aktivitäten und Projekte der einzelnen Provinzen, als SMDB sichtbar zu sein und von unserer spezifischen salesianischen Berufung und Sendung als SMDB Zeugnis zu geben und darüber Gewinnung von jungen und älteren Menschen für unsere Vereinigung. Auch die Wiederbelebung und Intensivierung der Kontakte zu SMDB in Irland und Großbritannien ist ein großes Anliegen.

Warum sind Sie gerne SMDB?
Auf der Heimfahrt vom Regionalkongress habe ich an einer Übersetzung gearbeitet. Einige der Gedanken waren für mich in dem Moment ein Zeichen und geben mir Kraft für meinen Auftrag. Es ging um einen Kommentar mit dem Titel „Ein kostbares Erbe“ mit dem Kernthema „Der salesianische Geist“. Daraus möchte ich kurz drei Abschnitte zitieren:

  • „Den salesianischen Geist interessiert die Gesamtheit der Person und ihres Lebens. Er ist kein Kleidungsstück, das wir entsprechend der Jahreszeiten an- oder ausziehen können. Er ist eine Wirklichkeit, die wir lebendig annehmen müssen, damit sie Teil von uns wird. Man lebt ihn nicht nur von Zeit zu Zeit oder in manchen Bereichen unseres Handelns: Er durchdringt unser ganzes Leben und verleiht unserem Sein und Handeln einen charakteristischen konkreten Ton. 
  • Der SMDB tut nicht nur gute, schöne, nützliche Dinge, […] sondern er ist ein seinem tiefen Sein von Kopf bis Fuß Salesianer. Das fühlt und sieht man, das strahlt aus: in den kleinen Dingen, den alltäglichen Gesten, aber auch in großen Entscheidungen. Man stellt es vor allem fest und erfährt es noch deutlicher, wenn sich eine Gruppe von SMDB versammelt, […]: ohne eine besondere Anstrengung entsteht sofort ein besonderes Klima, Atmosphäre …
  • So können wir wahrnehmen, wie tief uns der salesianische Geist untereinander eint und vereint hält […] Derselbe salesianische Geist eint die salesianischen Schwestern und Brüder […] Wo er fehlt, fehlt die ‚lebendige‘ Zugehörigkeit zur Vereinigung: die offizielle Zugehörigkeit und das gegebene ‚Versprechen‘ sind dann wenig bedeutsam und kaum wirksam spürbar.“

Ich bin gerne SMDB, weil es mir große Freude bereitet, in diesem salesianischen Geist für junge Menschen unterwegs zu sein: in der Familie, im Beruf, in der Pfarrgemeinde, im Ehrenamt.

RefÖA/PC/KH

Die Salesianischen Mitarbeiter Don Boscos (SMDB) sind weltweit in elf Regionen aufgeteilt. Die deutsche Provinz der SMDB gehört zur Region Mitteleuropa West. In jeder dieser Regionen findet alle drei Jahre ein Regionalkongress statt. Bei diesem Kongress wird alle sechs Jahre der Weltrat der Region gewählt. Die Amtszeit des Weltrates beträgt sechs Jahre. Weitere Informationen zu den SMDB in Deutschland finden Sie hier