Formungstag zum Gebet mit Sr. Rita
"Beten ist reden mit einem Freund“.Gedanken von Teresia von Avila und die Spiritualität in der Don Bosco Familie
Von links:Nicole & Frank Klasen (OZ Jünkerath), Ingo Kolmorgen (Essen), Anja Leuwer (OZ Jünkerath), Michael Guthmann, Annemarie Marre (beide OZ Essen), Karen Werner (OZ Velbert), Sr. Rita Breuer FMA, P. Otto Nosbisch SDB
„Beten ist wie reden mit einem Freund.“ Dieses Thema hat der Provinzrat der SMDB der Deutsche Provinz für die diesjährigen Formungstage in den einzelnen Regionen gewählt.
So trafen sich am Samstag, 20.Apri 2024 über 20 SMDBs aus den OZ Jünkerath, Velbert, Essen-Borbeck/Bottrop/Duisburg zusammen mit Sr. Rita Breuer FMA bei den Salesianern Don Boscos im Johannesstift in Essen-Borbeck.
Inzwischen ist es Tradition, mit einem guten Frühstück in den Tag zu starten. Als Gäste durften wir an diesem Tag auch P. Otto Nosbisch SDB, P. Anton Dötsch SDB und Bruder Helmut Weckauf SDB, herzlich willkommen heißen. In einer ersten Einheit führte uns Sr. Rita in unser Thema ein: Warum überhaupt beten? Was heißt: BETEN? Wie kann ich beten?
Mit einer Geschichte, mit positiven wie negativen Symbolen, mit persönlichen Gedanken und im Austausch miteinander versuchten wir der Bedeutung des Betens auf die Spur zu kommen. Es war eine lebendige Runde mit spiritueller Tiefe und ganz persönlichen Beiträgen. Die Zeit verging schnell und wurde erst durch die Mittagspause abgeschlossen.
Bruder Johannes Enß und seine guten „Küchen-Feen“ hatten eine leckere Suppe vorbereitet, , die uns alle gut stärkte.. Auch die süße Nachspeise, für die Angelika Hartmann gesorgt hatte, fand großen Zuspruch und wurde mit Appetit gegessen.
Durch die thematische Fülle und der zeitlich etwas enge Rahmen, fiel die Mittagspause etwas kurz aus und so kamen wir schon bald zu einer weiteren spannenden und tiefgehenden Einheit in unserem „Seminar-Raum, einem Klassenzimmer des Don-Bosco-Gymnasiums, zusammen.
In dieser zweiten Einheit lernten wir Teresa von Avila näher kennen, ihr Leben, ihre Berufung. Dazu zeigte uns Sr. Rita ein Bild von Petra Müller, das diese „Freundschaft mit Gott“ genannt hatte. Es zeigte zwei Personen, die linke in einem blauen Gewand und einem Heiligenschein = Jesus, die rechte Person, beide waren verbunden durch ein Spirale, die vom Herzen der linken Person ausging und zum Herzen der rechten Person führte und von dieser zu anderen Personen außerhalb des Bildes…. Im Bild schwang eine gewisse Dynamik, die den Betrachter mit hineinnehmen wollte, so wie Teresa von Avila sich hat bewegen lassen von ihrer tiefen Liebe zu Christus.
Eine Kurzbiografie der Heiligen ergänzte die Informationen zu dieser großen Frau, die Don Bosco den Don Bosco Schwestern als Patronin zur Seite gestellt hatte und die in der Kirche als Heilige, Mystikerin und Kirchenlehrerin verehrt wird.
Ein Wort Teresas lautet: „Gott und ich – WIR zusammen sind immer die Mehrheit!“. Daraus spricht ihre Erfahrung und Überzeugung, dass ein gottverbundenes Leben Zuversicht und Hoffnung schenkt – trotz offener Fragen, in Auseinandersetzungen und Schwierigkeiten. Mit Gott verbunden weiß sich Teresa geführt, gehalten und vor allem geliebt. Mit diesem, unserem Gott scheint ihr alles möglich zu sein vor allem dann, wenn sie durch ihr Handeln dem Willen Gottes entsprechen will“ (Worte von Sr. Rita)
Das Bildnis einer Ikone,“ Christus und Abt Menas“ der Künstlerin Petra Müller, war Betrachtung und Einstieg in das Gebetsverständnis von Teresia von Avila. „Mit JESUS an meiner Seite ER trägt ein Bild, eine Idee von mir in seinem Herzen und ich bin mit ihm, ähnlich einer Nabelschnur, verbunden durch die ewige Liebe Gottes zu uns Menschen, und habe ihn in meinem Herzen. Verdeutlicht und dargestellt durch die Spiralen in den Beiden Personen, Unzertrennlich verbunden mit der immerwährenden Liebe Jesu, zu uns, den Menschen, die er liebt. Immer wieder neu, jeden Tag und ein Leben lang, ja über den Tod hinaus durch das Geheimnis seiner und auch unserer Auferstehung zum ewigen Leben. (siehe Foto)
In vielen Briefen hat Teresa andere Menschen an ihrer Spiritualität teilhaben lassen, hat ihren tiefen Glauben an Jesus, an Gott Vater und den Heiligen Geist – eine Wesenseinheit – immer wiedervertieft, beleuchtet, hinterfragt und erklärt. In dem kleinen Büchlein: Das Gespräch mit Gott“- Briefe nach Texten der Hl. Theresia von Avila, von P. Antonio Sagardoy hat der Autor versucht, die Leserinnen und Leser zu einem vertieften Verständnis von Beten, das ein „Sprechen mit einem Freund“ ist, hinzuführen. Die 20 kleinen Kapitel haben wir uns aufgeteilt, sie zunächst persönlich gelesen und dann versucht, die Kernbotschaft mit der Gruppe zu teilen. Die Fülle der Gedanken in diesem Bericht wiederzugeben, würde den Rahmen sprengen. So bleibt nur die Einladung, sich selber einmal mit dieser Schrift auseinanderzusetzen und reichen Gewinn daraus zu ziehen.
Teresa würde dazu sagen; “Bleibt als Frauen und Männer unterwegs mit dem Stab in der Hand. Suchend – entschieden – liebend – tatkräftig – gottverbunden!“ Teilt euren Glauben nicht nur mit Gleichgesinnten, sondern auch mit denen, die Gott noch nicht kennen, damit sie einen Zugang zu ihm finden, denn WER GOTT HAT, DEM FEHLT NICHTS!“
Auch in der Kaffeepause, mit einem reichen Kuchen-Buffet, ein herzliches Danke an die vielen SpenderInnen, war noch einmal Raum, das Gespräch miteinander fortzuführen. Danach trafen wir uns mit P. Dötsch zum gemeinsamen Abschlussgottesdienst in der Hauskapelle des Johannesstifts. Sr. Rita hatte ihn mit Liedern und Texten passend zu unserem Thema vorbereitet. In dieser Feier erneuerten wir SMDB auch unser Versprechen und am Ende des Gottesdienstes spendete uns P. Dötsch den Maria-Hilf-Segen.
Der Tag schien viel zu kurz; so viele Gedanken haben wir gehört und miteinander geteilt, so viele persönliche Beiträge zum Thema in einem lebendigen und offenen Gespräch ausgetauscht. Ein erfüllter Tag ging gut zu Ende. Es bleibt ein großes DANKESCHÖN an Sr. Rita, die es auch heuer sehr gut verstanden hat, uns SMDB durch einen kurzweiligen, aber nachhaltigen Formungstag zu führen. Wir haben ihr als kleines Präsent „Stoßgebete zum Himmel“ mitgegeben. Auch allen, die dabei waren gilt ein herzliches DANKE für das geschwisterliche Miteinander und das offene Glaubenszeugnis im sehr persönlichen Mittun bei den verschiedenen Einheiten. So konnten wir uns gegenseitig im Glauben stärken für unser Unterwegs sein als SMDB an dem Platz, wo jede und jeder von uns lebt und wirkt.
Den Salesianern vor Ort ein herzliches Danke für die Bereitstellung der Räume, für den Mittags-Imbiss und das gemeinsame Kaffee trinken. Durch diese Unterstützung erfahren wir Wertschätzung und eine Stärkung des Familiengeistes. Ebenso gilt unser Danke allen, die im Vorfeld alles vorbereitet und gerichtet haben, ganz besonders auch hier an Angelika Hartmann, für ihr stilles Wirken im Hintergrund.
Enden will ich mit einem Wort von Teresa:“ Meine Schwestern und Brüder, denkt im Laufe eines Tages immer wieder einmal daran, dass Jesus bei euch ist. Glaubt mir, ohne diesen Freund sollten wir nicht durchs Leben gehen.“ (aus den Schriften der Hl. Theresia von Avila, Weg der Vollkommenheit/Rufe zu Gott)
Michael Guthmann, SMDB Sr. Rita Breuer FMA, Essen-Borbeck
Von links: Karin Pantke (OZ Velbert), Anja Leuwer (OZ Jünkerath), P. Otto Nosbisch, Annemarie Marre (OZ Essen), Marianne Adams, Renate Z. (Essen), Josefine Weismüller (OZ Essen), Wilma Topp (Essen)
Nicole und Frank Klaasen
Schwester Rita spielte Gitarre
Fotos : privat Michael Guthmann, Wilhelm Hartmann E-Borbeck)