Herbstwanderung des OZ Berlin in Potsdam
Das OZ Berlin unternahm am Samstag, 11. Oktober, wie auch in den letzten Jahren seine Herbstwanderung, einer Tradition Don Boscos folgend, der zu dieser Jahreszeit mit den Jungen seines Oratoriums stets eine Wanderung im Hügelland um Turin unternahm. Mit dem Ziel, die Gemeinschaft unseres Ortszentrums zu pflegen, trafen wir uns auf der Freundschaftsinsel Potsdam, um die Herbstfarben in Gottes Schöpfung zu erleben und uns gemeinsam an der Natur in der Vielfalt dieses üppigen botanischen Gartens, gelegen auf einer langgezogenen Havelinsel, zu erfreuen.
Mit von der Partie waren: Helga Bender, Ramona und Sebastian Fiechter, Daniela Roth, Monika Glaser mit ihren Kindern, die Aspiranten Michael Getzschmann (Berlin) und Sarah Schnorr (Hannover; 2.+3.v.l.) und eine Gästin.
Bei unserem Rundgang war das Thema der von mir im botanischen Garten abgehaltenen Andacht ein Text von Papst Franziskus aus seiner Enzyklika „Laudate Deum“:
„Es sind nun schon acht Jahre seit der Veröffentlichung der Enzyklika „Laudato Si“ vergangen. Damals wollte ich mit euch allen, meinen Schwestern und Brüdern auf unserem leidenden Planeten, meine tiefe Besorgnis um den Erhalt unseres gemeinsamen Hauses teilen.
Aber mit der Zeit wird mir klar, dass wir nicht genügend reagieren, während die Welt, die uns umgibt, zerbröckelt und vielleicht vor einem tiefen Einschnitt steht. Abgesehen von dieser Möglichkeit besteht kein Zweifel daran, dass die Auswirkungen des Klimawandels das Leben vieler Menschen und Familien zunehmend beeinträchtigen werden. Wir werden seine Folgen unter anderem in den Bereichen der Gesundheit, der Arbeitsplätze, des Zugangs zu den Ressourcen, des Wohnraums und der Zwangsmigration spüren.
In „Laudato si“ habe ich das technokratische Paradigma kurz erläutert, das dem derzeitigen Prozess der Umweltzerstörung zugrunde liegt. Es handelt sich um »ein Verständnis des menschlichen Lebens und Handelns, das fehlgeleitet ist und der Wirklichkeit widerspricht bis zu dem Punkt, ihr zu schaden«. Im Grunde genommen besteht es darin, so zu denken, »als gingen die Wirklichkeit, das Gute und die Wahrheit spontan aus der technologischen und wirtschaftlichen Macht selbst hervor«“.
Als Lieder zwischen den Texten sangen wir „Ins Wasser fällt ein Stein“ und „Gott gab uns Atem, damit wir leben“.
Nach den Fürbitten endeten wir mit dem Schlussgebet aus „Laudato si“:
Heile unser Leben, damit wir Beschützer der Welt sind und nicht Räuber,
damit wir Schönheit säen und nicht Verseuchung und Zerstörung. Rühre die Herzen derer an, die nur Gewinn suchen auf Kosten der Armen und der Erde. Lehre uns, den Wert von allen Dingen zu entdecken und voll Bewunderung zu betrachten; zu erkennen, dass wir zutiefst verbunden sind mit allen Geschöpfen auf unserem Weg zu deinem unendlichen Licht. Danke, dass du alle Tage bei uns bist. Ermutige uns bitte in unserem Kampf für Gerechtigkeit, Liebe und Friede.
Zur Mittagspause trafen wir uns in der L‘ Òsteria Potsdam und setzten unser Gespräch über die Impulstexte des Vormittags und die eigenen Glaubenserfahrungen fort. Danach kehrten wir zu einem weiteren Rundgang auf die Freundschaftsinsel zurück. Helga trug - der Tradition von Don Boscos „Guter Nacht“ folgend - zwei Fabeln zum Thema Hoffnung vor.
Nach unserer Kaffeepause machten wir uns auf den Weg zur Nikolaikirche zu einem musikalisch mit Chor und Orchester festlich umrahmten Gottesdienst mit Landesbischof Dr. Christian Stäblein (Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz; Predigt) und Pfarrer Gregor Hohberg (Liturgie). Für mich war dieser Tag eine „Sternstunde“ mit intensiven Gesprächen in unserer kleinen Gemeinschaftsrunde.
Dr. Sebastian Fiechter SMDB
Foto: Daniela Roth SMDB
