Herbstwanderung mit dem Mann aus Hawaii
Pilgergruppe auf dem Vorplatz der Kirche Peter und Paul in Nikolskoe - von links: Frau Kahmann, Gabriele Kulig, Wolfgang Kahmann, Sebastian Fiechter, Monia Baldszuhn, Ramona Fiechter, Ulrich Locherer. Bild: Helga Bender
Was der Sandwich-Insulaner Harry Maitey mit der SMDB-Herbstwanderung zu tun hat
In diesem Jahr stand unsere Herbstwanderung unter dem Thema „Die Botschaft der Schöpfung“. Dazu trafen sich Gemeindemitglieder der Pfarrei Johannes Bosco unter der Leitung von Helga Bender SMDB und Sebastian Fiechter SMDB am Samstag, den 7. Oktober 2023, in der Kirche St. Michael in Berlin-Wannsee.
Beginnend mit einem Gebet und dem Lied „Dein Lob, Herr, ruft der Himmel aus“ startete die Wandergruppe durch den Düppeler Forst in Richtung Peter und Paul in Nikolskoe. Angekommen auf dem Vorplatz der Kirche wurde aus dem Lukasevangelium Kap. 12, 42-49 und aus Matthäus Kap. 25, 40 vorgetragen, in denen über unsere Rolle als Christen in der Welt gesprochen wird und es einen Impuls zu den Elementen Feuer und Erde gab. Nächste Station war der kleine Vorplatz des Friedhofs von Nikolskoe. Hier wurden auf der Grundlage von Genesis Kap. 1 die Element Wasser und Luft thematisiert.
Harry Maitey, gezeichnet von Johann Gottfried Schadow 1824
Zusätzlich zur Thematik unserer Herbstwanderung verweilten wir vor dem Familiengrab von „Harry“ Maitey, seiner Frau Dorothea und seinen Schwiegereltern. Maitey stammte von den Sandwich-Inseln (= Hawaii) und kam als Passagier der „Mentor“, einem gecharterten Schiff der Preußischen Seehandlung, 1824 nach Berlin. Er erlernte in einer Berliner Schuleinrichtung die deutsche Sprache und erstellte in Zusammenarbeit mit Wilhelm von Humboldt das Sandwich-Wörterverzeichnis, eine Grundlage zur Erforschung der Hawaiischen Sprache. Maitey wurde 1830 getauft und konfirmiert. Er wurde Assistent des Maschinenmeisters auf der Pfaueninsel, wo er lernte als Drechsler, Schlosser und Tischler zu arbeiten. Er heiratete 1833 Dorothea Charlotte Becker, die Tochter des Tierwärters auf der Pfaueninsel. Ich erwähne diese Person so ausführlich, da er für mich ein frühes Beispiel einer gelungenen Integration eines jungen Menschen aus einem damals exotischen Land ist, der ganz im Sinne des Geistes Johannes Boscos eine umfassende Ausbildung und Förderung durch das preußische Königshaus erfuhr.
Grab von Dorothea und Harry Maiteauf dem Friedhof Nikolskoe in Berlin-Wannsee: Hier ruht in Gott Frau Dorothea Maite< geb. Becker 1889 /der Sandwichs-Insulaner Maitey 1892
Zurückgekehrt nach St. Michael sangen wir „Laudato si“, beteten ein „Vater unser“ und beschlossen unsere Andacht mit dem Gebet aus der Schöpfungsenzyklika von Papst Franziskus. Das Schlusslied bildete dann „Gott gab uns Atem“.
Im Anschluss traf sich die Pilgergruppe im Gemeindehaus und wurde von Helga mit Speisen versorgt. Und Frau Baldszuhn erfreute die Wandergruppe mit einem selbstgebackenen „Don Bosco Apfelkuchen“ nach einem Rezept, das Mama Margaretha zugeschrieben wird. Danke an alle Teilnehmer für den bereichernden Herbsttag.
Sebastian Fiechter SMDB, OZ Berlin