Vielfältiger SMDB - Provinzkongress

Stabübergabe mit Blume von Dominik Trippensee an Ulrike Fedke

Am Wochenende vom 16. - 18. Juni 2023 trafen sich 20 Vertreter der Ortszentren mit den Mitgliedern des Provinzrats und den Delegierten der FMA und SDB zum jährlichen Provinzkongress im Salesianum in München, bei dem dieses Jahr auch die Neuwahl des Provinzrates anstand. Darüber haben wir bereits berichtet.

Den geistlichen Impuls zur Einstimmung gestaltete Dr. Helga Bender vom OZ Berlin. Sie hatte für alle Teilnehmer grüne Herzen aus Papier vorbereitet, auf denen das rote Logo der Don Bosco Familie lag. Dies sollte ausdrücken, dass wir als Don Bosco Familie Verantwortung füreinander und für die Schöpfung übernehmen, was im Studienteil des Kongresses vertieft werden sollte. In der gestalteten Raummitte fanden sich Elemente, die an Staffelstäbe erinnerten, die der alte an den neu zu wählenden Provinzrat weiterreicht. Um auch in Zukunft Projekte zur Unterstützung der Vereinigung umsetzen zu können, wird es wichtig sein, dass sich jede/r SMDB sich einbringt, die hier Anwesenden, aber auch alle anderen. So sollte jeder auf seinem grünen Herzen etwas notieren, womit er sich in der kommenden Zeit einbringen möchte. Diese Gedanken mündeten ein in das Lied: „Selig seid ihr“.

Nach dem Gedenken an die seit dem letzten Provinzkongress 2022 verstorbenen SMDB kam die Vorstellungsrunde der Anwesenden, verbunden mit den Berichten aus den einzelnen OZ. Besonders erfreulich war dabei, dass es in Aschau-Waldwinkel und in München jeweils mehrere Neuinteressenten für die Vereinigung gibt und sich rund um das Don Bosco-Haus in Regensburg eine neue vierköpfige Gruppe von Freunden Don Boscos gebildet hat, welche von Elisabeth und Berthold Göttgens SMDB betreut wird. Auch das Statement des anwesenden Mitglieds ohne OZ, Holger Meyer SMDB aus Cloppenburg, der aus Niedersachsen die weiteste Anreise hatte und seit 2008 die von ihm aufgebaute Homepage der Vereinigung betreut, war bemerkenswert. Es passieren sehr viele Aktivitäten in der Provinz, von denen auf der Homepage mangels Mitteilung nichts berichtet werden könne.

Von links: Barbara und Bernhard Klose, OZ Chemnitz; P. Heinz Menz SDB; Holger Meyer, Cloppenburg; Dr. Paul Klein, OZ Buxheim

Dies leitete über zum Punkt Öffentlichkeitsarbeit, zu dem Paul Klein bekanntgab, dass er sich im Laufe der kommenden Wahlperiode des Provinzrates aus der redaktionellen Arbeit am SMDB unterwegs… zurückziehen will. Er rief alle SMDB unter 55 Jahren auf, sich zu überlegen, ob sie sich hier einbringen könnten, wenn sie z.B. auch beruflich mit Textverarbeitung am PC zu tun haben. Aus dem Plenum wurde die wichtige Funktion des Heftes für die älteren Mitglieder betont. Es sollte es nicht zur Aufgabe des Hefts mangels Beteiligung kommen.

Am Freitagabend traf man sich dann gemütlich im Stüberl des Salesianum, wozu auch noch ein paar Freunde des OZ München stießen.

Die Provinzoberen von SDB und FMA berichteten

Der Samstag begann mit den Berichten der beiden Provinzleitungen. Sr. Petra Egeling blickte zurück auf die beiden Jahresschwerpunkte 2022, das 100 Jahr-Jubiläum in Deutschland und die weltweiten Kinderrechte. Sie berichtete von der großen Freude, dass Sr. Susanne Stachl zwei Formungstage der SMDB gestalten konnte und dass Sr. Rita Breuer nunmehr die geistliche Begleitung des Mannheimer OZ übernimmt. In Rottenbuch muss ebenso wie in Stams in Tirol der Kindergarten erweitert werden, was das Problem der Personalrekrutierung aufwirft. Sr. Maria Maul hat in der Leitungsebene der Diözese Linz den Fachbereich Bildung und Kultur übernommen. Im Herbst werden sowohl ein salesianisches Berufungsjahr mit den deutschen und österreichischen SDB-Provinzen gestartet, als auch ein Berufungsprojekt zusammen mit anderen Orden unter dem Titel „Hallo Schwester“. In Magdeburg beginnt jetzt eine junge Frau aus Guatemala ihr Volontariat und wird auch eine Gruppe von dort zum Weltjugendtag Anfang August nach Lissabon begleiten.

Pater Reinhard Gesing SDB und Schwester Petra Egeling FMA berichteten

P. Reinhard Gesing berichtete vom Beginn des Noviziats für Melvin Mendritzki aus der Diözese Rottenburg am 08.11.2023 und der Priesterweihe von Josua Schwab am 08.07. Die Vertrauenskrise der Kirche präge das gesamte Umfeld. Mittlerweile bewerbe sich der Arbeitgeber um Mitarbeiter, nicht umgekehrt. Eine Anzahl Home Office-Tage werde heute von vielen Mitarbeitern erwartet, sei jedoch oft nicht darstellbar. Selbst Erstkommunionunterricht finde heute zum Teil online statt. Doch wie fände da noch Gottesbegegnung statt? Die Umwelt- und Klimakrise erreiche vor allem die Kinder und Jugendlichen immer stärker. Die psychischen Belastungen, die damit einhergingen, würden quantitativ viel wahrnehmbarer. Zukunftsängste bis zu psychischen Erkrankungen würden häufiger, so dass aus den Einrichtungen immer wieder Kinder in psychiatrischer Behandlung seien. An Schöpfungsverantwortung als wichtigem Anliegen müsse gearbeitet werden. Die SDB bezögen bereits 100% Ökostrom und die Photovoltaik-initiative habe schon gute Ergebnisse gebracht. Das Don Bosco Magazin erscheine wegen der hohen Kostensteigerungen bei Papier nur noch 4x jährlich, die Druckfassung solle aber so lange wie möglich erhalten bleiben. Mittelfristig werde aber eine Online-Alternative kommen, die jetzt bereits besteht. Kinder und Enkel sollten auf www. donbosco-magazin.eu aufmerksam gemacht werden. Der neue Berliner Kultursenator, Joe Chialo, sei ein Ehemaliger des Don Bosco-Internats in Neunkirchen. P. Gesing schloss mit den Worten der Würzburger Synode von 1975: „Was die Welt heute nicht braucht, ist eine Verdoppelung ihrer Hoffnungslosigkeit.“

An Stellwänden konnte die Teilnehmenden zu verschiedenen Themen ihre Meinung äußern

Studienteil zur Nachhaltigkeit

Im folgenden Studienteil, den Claudius Hillebrand vom Jugendpostoralinstitut aus Benediktbeuern moderierte, ging es um das Thema „Nachhaltigkeit“: „Was brauchen wir, damit unsere Kinder wachsen können?“ Unsere Situation ist der eines Baumes mit Wurzeln und Krone sehr ähnlich – nur der Baum kann bei Katastrophen nicht weglaufen. Was kann JEDER  als Privatperson, als Pfarr- oder bürgerliches Gemeindemitglied tun, wo mitarbeiten? Denn WIR müssen Sorge tragen für die Nachkommenden, die auch 2100 noch leben wollen. In den Nachhaltigkeitsleitlinien der SDB von 2022 gibt es 5 Handlungsfelder:

-           Spiritualität und Erziehung zur Nachhaltigkeit
-           Soziale Verantwortung und Gerechtigkeit
-           Bewirtschaftung und Ökonomie
-           Förderung eines nachhaltigen Lebensstils in Sachen Ernährung, Konsum, Mobilität, Wasser-Energie-Wohnen und Selbsterziehung
-           Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen im Sinne eines enkeltauglichen Lebens.

Anschließend wurden in drei Gruppen konkrete Maßnahmen zu „Haus und Garten“, „Konsum“ und „Mobilität“ erarbeitet und diskutiert. Die Moderatoren Helga Bender, Hedi Mayr und Paul Klein präsentierten diese Ideen anschließend dem Plenum in der Hoffnung, dass für jede/n der ein oder andere konkret zu verwirklichende Vorschlag dabei war.

Dann war die Reihe am scheidenden Koordinator Dominik Trippensee, eine kurze Rückschau auf seine 3-jährige, von Corona überschattete, aber dennoch ergebnisreiche Amtszeit zu geben. P. Heinz Menz lobte die prompte und zuverlässige Zusammenarbeit und Dominiks hohe Verfügbarkeit, die der ganzen Don Bosco Familie gut getan habe. Zum Abschied wurde ihm ein Christusdorn in einem recycelten Pflanzgefäß überreicht.

Neuwahl des Provinzrates

Höhepunkt des Nachmittags war die Wahl des neuen Provinzrats 2023-2026 durch die 12 der 17 OZ, die direkt vor Ort bzw. durch Delegierung stimmberechtigt waren. Dieser wählte anschließend Ulrike Fedke aus Chemnitz zur neuen Koordinatorin und verteilte auch die anderen Aufgabenstellungen innerhalb des Rates. Auch im Amt des Verwalters gab es einen Wechsel. Harald Böhm aus Passau übergab die Kasse nach seinem detaillierten Haushaltsbericht an Hedi Mayr aus München, die ihm für die mustergültige Kontoübergabe dankte. Mehr zur Wahl im Artikel "Ulrike Fedke leitet deutsche Provinz".

Im Salesianum, dem Campus Don Bosco in München, war der Provinzkongress zu Gast.

Zum Abschluss des Tages wies Ulrike Fedke noch auf die nächsten Termine hin:
Vom 12.-15.10.2023 findet ein Wochenende in Rimsting am Chiemsee mit Br. Robert Reiner SDB aus Regensburg statt und am 17./18.11.2023 der Regionalkongress der Region RECO in Onlineform, freitags 18 – 20 Uhr und samstags 10 – 12 Uhr.

Nach dem sonntäglichen Abschlussgottesdienst von P. Clemens Mörmann in der Hauskapelle des Salesianums und dem köstlichen Mittagessen machten sich die Teilnehmer dann auf die teils vielstündige Heimreise in der Vorfreude auf das Treffen 2024 in Jünkerath.

Dr. Paul Klein SMDB, Provinzsekretär

Fotos: Michael Guthmann SMDB, Essen