Zwei SMDB bei Spiritualitäts-Tagen

Veröffentlicht am: 4. Februar 2022

 

Ulrike Fedke und Dr. Helga Bender vor der Maria-Hilf-Basilika in Turin

Ulrike Fedke (links) und Dr. Helga Bender vor der Maria-Hilf-Basilika in Turin-Valdocco

Ulrike Fedke und Helga Bender waren bei den Tagen der Salesianischen Spiritualität in Turin

Vom 13. - 16.01.2022 fanden die diesjährigen Tage der Salesianischen Spiritualität in Valdocco statt. Zusammen mit Ulrike Fedke aus Chemnitz war ich, Helga Bender aus Berlin, erstmals bei diesem „Familientreffen“ an der Wirkungsstätte Don Boscos dabei und bin noch immer beseelt von dem, was ich gesehen habe und erleben durfte. 

Was hat mich am meisten beeindruckt/begeistert? 

  • Das ganz besondere Gemeinschaftserlebnis, ein Teil einer großen Familie zu sein, in der man sich sicher und geborgen fühlen kann, in der Güte, Gast-freundschaft und Nächstenliebe gelebte Werte sind. In dieser Familie hilft man sich gegenseitig, unterstützt und inspiriert einander. In dieser Familie prägen  Liebe und Angenommensein das Miteinander und nicht Zwang. Man weiß hier um den langfristigen Erfolg eines „Weges der kleinen Schritte“. 
  • Das überragende Lebenswerk Don Boscos so hautnah, anschaulich und auch heute noch so lebendig vermittelt zu bekommen. Es ist unglaublich, was Don Bosco Schritt für Schritt in 25 Jahren aus dem Nichts in Valdocco geschaffen hat. Don Bosco und seine Ideen leben hier. Die Freundlichkeit der  Menschen und das Strahlen in ihren Augen zu sehen, wenn Sie von Don Bosco er-zählten, nicht nur beim eigentlichen Kongress und den Führungen in Valdocco, sondern auch bei einer Führung durch Turin, beim Besuch eines Krankenhauses, beim Empfang in der Unterkunft, oder wenn man sich im Café nebenan einen Espresso gönnte. Jeder kannte und bewunderte das Werk Don Boscos. Überall war es zu sehen oder gefühlt zugegen. 
  • Neben den täglichen Gottesdiensten und der gelebten Tradition der kurzen Morgenandachten und der „Gute Nacht Geschichte“ vorm Zubettgehen sowie den Vorträgen und Gesprächsrunden zum Jahresleitgedanken 2022 empfand ich insbesondere den Gedankenaustausch und die hieraus resultierenden Inspirationen bei den gemeinsamen Mahlzeiten sowie die Diskussionen in den Kleingruppen bereichernd. Hier ging es immer wieder um den dialogischen Erziehungsstil Don Boscos (wie in einer Familie wollte er erziehen und bilden) und die Frage, „wie kann in der heutigen Zeit das Evangelium noch an junge Menschen gebracht werden“. 

Mitgenommen aus allen Gesprächen habe ich vor allem drei Dinge: Zum einen die Bedeutung des Zuhörens bei der Begleitung/Erziehung junger Menschen. Zuhören um zu verstehen, um den Dialog und nicht die Anweisung in den Mittelpunkt zu rücken. Zum zweiten Erziehung durch Liebe, Ermunterung und Vorbild. Es gilt, immer wieder Mut und Hoffnung zu machen, überzeugt und überzeugend das Evangelium vorzuleben und dadurch Wertorientierung zu geben. Wichtig ist auch, die jungen Menschen bei jeder Begegnung spüren zu lassen, dass sie angenommen und wertgeschätzt werden, sei es nur durch ein kurzes Lächeln oder ein freundliches Wort (der Mensch ist durch das gute Wort zugänglich). Und schließlich heißt es, immer wieder auf die Macht des Weges der kleinen Schritte zu vertrauen, Geduld aufzubringen, immer wieder Geduld aufzubringen und sich nicht durch Misserfolge entmutigen zu lassen.

Dr. Helga Bender