Stifterreise zu "Filippas Engel"

Veröffentlicht am: 5. Juli 2024

Anlass der diesjährigen Stifterreise

Die Stifterreise, an der unter der Leitung von Stiftungsvorstand P. Claudius Amann Stifter, Freunde und Förderer des Don Bosco Werks und einige SMDB teilnahmen, führte dieses Jahr nach Sayn. Wie kam es überhaupt zu diesem Ziel?

Filippa, die Tochter von Gabriela Fürstin zu-Sayn-Wittgenstein-Sayn und Alexander Fürst zu-Sayn-Wittgenstein-Sayn, starb 2001 durch einen tragischen Verkehrsunfall. Ihre Mutter fand nach dem Tod Filippas Tagebuch, die darin bestimmt hatte, dass ihre Einträge gelesen werden sollen. Die fürstliche Familie beschloss trotz vieler Bedenken, das Tagebuch in Buchform unter dem Namen „Filippas Engel“ zu veröffentlichen. Auf der Suche nach einem Verleger kamen sie auf einer Buchmesse mit P. Alfons Friedrich vom Don Bosco-Verlag in Kontakt. Dieser war sofort bereit, das Buch zu drucken. (Foto: Filippas Engel)

 

P. Herbert Bihlmayer, damaliger Vorstandsvorsitzender der Dachstiftung des Don Bosco-Stiftungszentrums, erreichte in Gesprächen, dass das Fürstenpaar eine Stiftung einrichtete. Diese Stiftung verleiht Preisgelder an junge Menschen, die von Europa aus Projekte mit starkem sozialen Engagement ins Leben rufen. Bald war die Fürstin Mitglied im Stiftungsbeirat der Don Bosco-Stiftung. Eine Stiftungsbeirätin kam auf den Gedanken, doch einmal eine Stifterreise nach Sayn zu Fürstin Gabriela durchzuführen. So hat „Filippas Engel“ die 15 Teilnehmer vom 11.-14.06.2024 nach Sayn zu ihren Eltern geführt.

 

 

Pater Claudius Amann und Gabriela Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn

Am Tag nach der Anreise empfing uns das Fürstenpaar zu einer Schlossführung. Alexander Fürst zu-Sayn-Wittgenstein-Sayn erläuterte uns die Geschichte des Schlosses sowie den zweimaligen Wiederaufbau und die damit verbundenen Hindernisse und Schwierigkeiten. Die Familiengeschichte ab etwa dem Jahr 1000 bis zur heutigen Zeit brachte er uns in einer spannenden und sehr fesselnden Weise in lockerer Atmosphäre nahe. Das war wirklich sehr beeindruckend! Von den vielen, sehr bekannten Vorfahren sollen hier stellvertretend nur der Generalfeldmarschall von Russland Ludwig zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, der Sankt Petersburg vor der Besetzung durch Napoleon gerettet hat, sowie die Hl. Elisabeth von Thüringen erwähnt werden. Als Reliquie befindet sich ein Unterarmknochen der Heiligen in der Schlosskapelle. Die 3 ½-stündige Führung brachte uns in Räume des Schlosses, die für die Öffentlichkeit sonst nicht zugänglich sind, und endete dann sogar noch mit einem Glas Wein und einem Imbiss.

 

Die Unterarm-Reliquie der Hl. Elisabeth von Thüringen in der Schlosskapelle

Direkt im Anschluss führte uns Fürstin Gabriela dann in ihr Schmetterlingshaus. Schmetterlinge aus allen Teilen der Welt waren hier zu bestaunen. Wöchentlich treffen aus aller Welt Schmetterlingspuppen ein, die in den Herkunftsländern gezüchtet werden und dort den Züchterfamilien ihren Lebensunterhalt sichern. Nach Kaffee und Kuchen lud uns P. Claudius in die schöne Abteikirche, die Teil eines ehemaligen Prämonstratenserklosters war, zu einer Messe mit musikalischer Umrahmung ein.

Beim Abendessen wurde dieser höchst interessante Tag mit all seinen Informationen und Eindrücken in Gesprächen verarbeitet.

 

Kreuzgang der Abtei Sayn

Am nächsten Tag stand dann der rein touristische Teil der Reise auf der Tagesordnung. Er begann mit einer Führung durch die Abtei Sayn, die im Jahr 1200 vom Sayner Grafen Heinrich II. gegründet wurde. Mit dem Salesianer P. Willi Madauß (Kaplan und Pfarrer in Sayn von 1970 -2004; † 2021) sind umfangreiche Maßnahmen zum Erhalt und zur Restaurierung der ehemaligen Abtei und der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt verbunden. Nach der Besichtigung mit dem wunderschön restaurierten Kreuzgang fuhren wir mit dem Schiff von Vallendar nach Koblenz zum Deutschen Eck, um sogleich mit der Seilbahn über den Rhein zur Festung Ehrenbreitstein zu gondeln. Es stand uns genügend Zeit zur Besichtigung zur Verfügung, sogar für die Basilika St. Kastor und den Blumenhof, und wer noch Zeit und Lust hatte, konnte anschließend noch die Altstadt besucht werden.

Am nächsten Tag verabschiedeten sich die Teilnehmer nach dem Frühstück zur Heimreise. Alle waren sich einig, dass drei Tage mit vielen bereichernden Informationen und Eindrücken hinter uns lagen, die uns noch lange beschäftigen werden. Dies sind nur kurze Auszüge daraus, denn ausführlichere Beschreibungen würden den Rahmen des Berichtes sprengen.

Edgar Zeitlhöfler SMDB, OZ Ensdorf