Interview mit Rebekka Petz, Don Bosco Green Alliance
Sr. Bernadeth: Wie lange gibt es denn die Don Bosco Green Alliance (DBGA) schon und wie kam sie zustande?
Rebekka Petz: Die DBGA wurde 2018 von Fr. Savio in Indien ins Leben gerufen. Er hatte bei seiner Arbeit mit den dortigen Jugendlichen gemerkt, dass Umweltschutz und ein verantwortungsbewusster Umgang mit unserer Welt ein Thema ist, das junge Menschen beschäftigt. Gleichzeitig ist er überzeugt, dass die Salesianer Don Boscos, wenn sie sich für junge Menschen engagieren wollen, sich auch dafür einsetzen müssen, dass nachfolgende Generationen ein Umfeld erben, in dem sie gut leben können. Aus diesen Gründen rief er die DBGA ins Leben. Sie ist ein Netzwerk, dem Institutionen und Häuser der Don Bosco Familie beitreten können. Gemeinsam können dann konkrete Projekte rund um das Thema Umwelt umgesetzt und begleitet werden.
Sr. Bernadeth: Welches ist Ihre Motivation? Welche Ziele verfolgen Sie?
Rebekka Petz: Die DBGA verfolgt zwei verschiedene Ziele: Das eine Ziel ist nach innen ausgerichtet und zielt auf die Don Bosco Familie ab. Hier möchten wir das Bewusstsein für Natur und Umwelt erhöhen und dafür sensibilisieren, dass diese Themen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen heute eine wichtige Rolle einnehmen sollten. Das andere Ziel ist nach außen gerichtet und will international Menschen, die sich für den Umweltschutz einsetzen, verbinden und Aktionen realisieren, die aktiv zu einem gesteigerten Bewusstsein der Gesellschaft beitragen. Gleichzeitig sollen diese Aktionen direkte positive Effekte haben.
Sr. Bernadeth: Warum ist Ihrer Initiative das Thema Nachhaltigkeit so wichtig?
Rebekka Petz: Wir leben auf einer Welt, die wir nicht austauschen können. Jede Generation muss mit dem auskommen, was die Erde gibt. Bereits heute zeigt sich, dass die Menschen in Armut diejenigen sind, die am meisten unter dem Klimawandel leiden. Dürre führt direkt zu Hunger, Überschwemmungen machen ganze Inseln unbewohnbar. Nahrungsmangel erhöht die Gefahr von Gewalt. Dies zeigt, dass ein friedliches Miteinander und die Zukunft der nächsten Generationen bedroht sind, wenn wir nicht lernen, nachhaltig zu leben. Es ist also keine Frage der persönlichen Wichtigkeit, sondern eine Notwendigkeit, sich mit Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen.
Sr. Bernadeth: Auf welchen Teilaspekt der Nachhaltigkeit legen Sie innerhalb der Green Alliance den Fokus?
Rebekka Petz: Wir versuchen, Sensibilität für das Thema zu schaffen und den Institutionen Don Boscos dabei zu helfen, alltagstaugliche, umweltfreundliche Praxislösungen zu finden. Gleichzeitig legen wir ein Hauptaugenmerk auf Erziehung und versuchen, Kindern und Jugendlichen das Wissen, den Raum und die Möglichkeit zu geben, selbst die Anwaltschaft für das konkrete Thema zu übernehmen, dass sie gerade beschäftigt. In Ghana hat beispielsweise eine Jugendgruppe das Thema Müll für sich entdeckt.
Sr. Bernadeth: Welche aktuellen Projekte haben Sie gerade und mit welcher Zielgruppe und welchen spezifischen Zielen arbeiten Sie da?
Rebekka Petz: Im Moment läuft eine Webinar-Serie zum Weltumwelttag, an der alle teilnehmen können. Darüber hinaus passiert immer viel auf der lokalen Ebene. In Deutschland treten immer mehr Don Bosco Einrichtungen dem Netzwerk der DBGA bei. Wir als Don Bosco Volunteers überlegen immer wieder, wo wir uns einbringen können. Doch im Moment gibt es in Deutschland kein konkretes Projekt, das am Laufen ist.
Sr. Bernadeth: Vielen Dank, Rebekka Petz, für diese Einblicke in die Don Bosco Green Alliance.
Rebekka Petz, Don Bosco Green Alliance