Dominik Trippensee: Der Provinzkoordinator

Veröffentlicht am: 27. September 2020

Dominik ist Provinzkoordinator

Mein Name ist Dominik Trippensee, geboren am 05.10.1990 in der Dreiflüssestadt Passau (Niederbayern). Ich arbeite im Lebensmitteleinzelhandel und bin  Filialleiter, mein erlernter Beruf ist der Handelsfachwirt.

Die salesianische Arbeit hat mich seither so begeistert dass ich im Jahr 2014 mein Versprechen als SMDB abgelegt habe, mein Ortszentrum ist Waldwinkel. Im letzten Provinzkongress wurde ich als Provinzkoordinator gewählt, dies ist mir eine Ehre und ich freue mich auf eine spannende Zeit mit Euch allen!

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Und so wurde Dominik 2016 im Don Bosco Magazin  vorgestellt:

Den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern

Als er 14 war, ist er in den Don Bosco Jugendtreff Passau „reingerutscht“, sagt Dominik Trippensee. Seitdem engagiert sich der inzwischen 25-Jährige in der niederbayerischen Dreiflüssestadt für Kinder und Jugendliche, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Seit 2014 gehört er sogar den „Salesianischen Mitarbeitern Don Boscos“ an. Die ehrenamtliche Arbeit mit den jungen Leuten füllt ihn aus: „Wenn man Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann, ist das schon Bezahlung genug!“

Der Einsatz für junge Leute im Sinne Don Boscos hat viele Facetten. Für Dominik Trippensee bedeutet er heute: Kisten schleppen! Denn der Passauer Jugendtreff, für den sich der 25-jährige Salesianische Mitarbeiter Don Boscos stark macht, zieht gerade in andereRäume um. Im Moment herrscht also ein bisschen Ausnahmezustand: Das gesamte Inventar des Treffs ist momentan in Umzugskisten verstaut – von Spielzeug über Geschirr bis zum Bastelmaterial. Auch die Jugendlichen selbst packen mit an, zum Beispiel beim Streichen der Wände. Und da haben die jungen Leute dann laut Dominik Trippensee ein Mitspracherecht: „Sie können die Wände streichen, wie sie wollen, sie sollen sich ja dann auch wohlfühlen in den neuen Räumen. Deshalb wird es auch sehr bunt. Ob rosa, rot, blau – Hauptsache farbig, das gefällt ihnen!“ Erst wenn der Umzug über die Bühne ist, kann die Arbeit mit den Jugendlichen wieder wie gewohnt stattfinden.

Seit 1990 gibt es den Don Bosco Jugendtreff in Passau bereits. Wenn es um Don Bosco geht, ist die am Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz gelegene niederbayerische Stadt kein Ort wie jeder andere: Seit zwei Jahren haben die Passauer einen Salesianer Don Boscos zum Bischof: Dr. Stefan Oster. Für Dominik Trippensee war dies vor zwei Jahren eine tolle Überraschung: „Das ist natürlich ein großes Geschenk für Passau und auch für Don Bosco Passau. Es gibt jetzt mehr interessierte Nachfragen. Man merkt so richtig, dass Bischof Dr. Stefan Oster die Ideale von Don Bosco selber lebt, allein schon, wie er auf Jugendliche zugeht.“ Bei der Suche nach neuen Räumen für den Jugendtreff habe Bischof Stefan auch vermitteln und helfen können.

Über zehn Jahre engagiert sich Dominik Trippensee nun schon ehrenamtlich im Sinne des Heiligen von Turin: Mit 14 schnupperte er selbst zum ersten Mal in den Jugendtreff und war sofort angetan davon. Mit 16 übernahm er Verantwortung im Leiterteam. In einem Alter, als andere lieber mit Freunden weggingen, habe er sich zunehmend für Don Bosco begeistern können, blickt der Passauer zurück: „Es hat mich fasziniert, anderen etwas Gutes tun zu können. Kindern und Jugendlichen das Gefühl zu geben, dass sie willkommen sind, ihnen Werte zu vermitteln, auch auf dem Fundament des christlichen Glaubens – das ist es, worin ich einen Sinn sehe.“

Und so hat er in der Arbeit im Sinn Don Boscos eine Art Berufung gefunden. An Aufgaben hat er heute im Jugendtreff die ganze Palette: vom gemeinsamen Basteln, Kochen, Spielen und Wandern über organisatorische Dinge bis hin zum Kontakthalten mit den Unterstützern: „Denn wir leben ja von Förderern und Spendengeldern!“, erläutert Dominik. Und alle zwei Jahre fahren die Verantwortlichen mit Jugendlichen nach Turin, um dort an der Wirkungsstätte des Heiligen auf dessen Spuren zu wandeln.

Freilich sei dieser Einsatz nicht immer leicht, gibt der 25-Jährige, der als Marktleiter im Lebensmitteleinzelhandel arbeitet, zu bedenken: „Seit der Eröffnung des
Jugendtreffs im Jahr 1990 wird hier Integrationsarbeit geleistet. Auch jetzt haben wir bei unseren Besuchern zwischen zwei und 18 Jahren einen Ausländeranteil von nahezu 100 Prozent“, erklärt Dominik Trippensee. Seien die Besucher in früheren Jahren hauptsächlich russischstämmig gewesen, verbrächten heute vor allem Kinder
slowakischer Familien hier ihre Freizeit. „Und es sind meist nicht gerade Kinder, die auf der Sonnenseite des Lebens stehen“, so der junge Ehrenamtliche. Vielfach kämen Mädchen und Buben aus sehr kinderreichen Familien, die in kleinen Wohnungen lebten, in Kindergarten oder Schule auffällig geworden seien und sich einfach mehr Aufmerksamkeit wünschten.

Gerade die 14- bis 18-Jährigen versuchten schon immer wieder mal, die Grenzen auszutesten, und verursachten Reibereien, so Dominik Trippensee. Im Jugendtreff gebe man ihnen Zeit, Zuwendung, Zuversicht, meint er und ergänzt: „Ich denke schon, dass man den Don Bosco Jugendtreff für diese jungen Menschen als Lichtblick oder Leuchtturm bezeichnen kann. Manche Jugendliche, die sich vielleicht andernorts nicht so willkommen fühlen, spüren, dass sie hier angenommen werden, eine Heimat haben, dass man ihnen zuhört. Andererseits werden wir Mitarbeiter auch von den Familien dieser Kinder eingeladen, wenn sie eine Feier haben. Man spürt dann die Dankbarkeit für das, was wir für ihre Kinder tun.“

„Die Jugendliche finden hier eine Heimat.“

Dieses Engagement für Jugendliche ist für Dominik Trippensee viel mehr geworden als ein vorübergehender ehrenamtlicher Einsatz. Es ist eine Verpflichtung fürs Leben: Seit 2014 gehört er den Salesianischen Mitarbeitern Don Boscos (SMDB) an, einer Organisation von Menschen, die sich ehrenamtlich im Sinne Don Boscos für Jugendliche einsetzen und dafür sogar ein feierliches Versprechen ablegen. „Ich hab innerlich gespürt, ich möchte noch näher an Don Bosco sein, ihm noch enger verbunden sein. Denn der Heilige aus Turin fasziniert mich. Don Bosco hat Jugendliche aufgenommen, die am Rand der Gesellschaft standen. Er hat ihnen Heimat, Erziehung und Bildung gegeben, einen Ort des Spielens und der Freude. Das Gleiche versuchen wir auch heute“, erklärt der engagierte junge Mann. In der Passauer Kirche St. Peter habe er dann das feierliche Versprechen abgelegt, denkt er lächelnd zurück: „200 Leute waren dabei und auch Bischof Dr. Stefan Oster ist zum Gratulieren gekommen."

Seit Jahren schöpft Dominik Kraft aus dem Wirken seines Vorbildes Don Bosco. Der Ordensgründer sagte einmal: „Bemühe dich immer, durch die Tat zu zeigen, was du von anderen mit Worten verlangst.“ Das braucht man Dominik Trippensee nicht zweimal zu sagen – seit rund zehn Jahren lässt er Taten sprechen: „Ich mach´s aus voller Überzeugung, auch wenn es bei den Jugendlichen natürlich auch Reibereien gibt und ich nach drei Stunden im Jugendtreff manchmal auch richtig fertig bin. Aber das überwiegt nicht. Ich werde nicht müde dabei. Im Gegenteil. Mir macht es richtig Spaß und ich schöpfe aus dieser Arbeit Kraft für den Alltag!“

Und so macht er sich wieder an die Arbeit, packt die nächste Kiste aus dem Kofferraum seines Autos, damit der Umzug des Jugendtreffs bald unter Dach und Fach ist. Einsatz für junge Leute im Sinne Don Boscos hat eben viele Facetten.

 

Text: Uschi Friedenberger

Der Artikel ist erschienen im Don Bosco Magazin 03/2016, Seite 22-25.